Meine Grenzen – Deine Grenzen

Jeder Mensch hat seine ganz persönlichen Grenzen. Das hast Du sicherlich schon mal gehört. “Ja, natürlich!”, wirst Du sagen und: “Das ist doch klar!”.

Aber ist es das wirklich?

Grenzen setzen in einer Gesellschaft, die die Bedürfnisse von Kindern in den absoluten Mittelpunkt stellt? In einer Gesellschaft, die jede Handlung von Erziehenden bewertet und in Frage stellt? Die erschöpfte Menschen verurteilt und wirklich alles vergleicht?

Grenzen setzen in einer Gesellschaft, die für alles Normen und Richtlinien hat? In der Individualität wenig Platz hat? Man sich besser anpassen sollte, um nicht ausgegrenzt zu werden?

Grenzen setzen in einer Gesellschaft, die von Angst geleitet wird? In der Sicherheit durch Kontrolle propagiert wird? Wo der Einzelne sich nicht mehr auf sich verlassen und somit abgrenzen darf?

Das ist definitiv eine eine echte Herausforderung. Oder?

Wie groß diese ist, hängt vor allem davon ab, ob Du als Mensch Deine eigenen Grenzen überhaupt wahrnimmst und letztendlich auch tatsächlich verteidigen kannst! Denn immerhin wollen wir ja auch Anerkennung und nicht zu letzt einfach nur geliebt werden.

Hast Du als Kind Deine Bedürfnisse und Grenzen wahrnehmen und verteidigen dürfen? Oder es als Erwachsener schon bemerkt, dass Du Dir Deiner Grenzen nicht bewusst bist oder Schwierigkeiten hast sie zu verteidigen? Weil Du dazu gehören willst? Weil Du die Anerkennung brauchst?

Spür mal rein in Dich!

  • Gibt es Kontakte im privaten oder beruflichen Umfeld, die Dir unangenehm sind? Denen Du aber trotzdem nicht ausweichen kannst oder sogar möchtest?
  • Frierst Du manchmal ein, obwohl Du eigentlich am liebsten raus willst aus der Situation, die Dir so unangenehm ist? Hinterher fragst Du Dich, warum das immer wieder passiert?
  • Lässt Du Arbeiten liegen, um Dich auszuruhen und aufzutanken? Machst Du Pausen so wie es Deine Seele und Dein Körper braucht?
  • Stoppst Du jemanden in seinem Redefluss, wenn er Dir oder einem Dir nahanstehenden Menschen zu nahe tritt? Oder schweigst Du, weil Du denjenigen nicht verprellen willst?

Diese Liste ließe sich noch weiter fortsetzen. Aber wahrscheinlich hast Du alles schon mal in der einen oder anderen Form erlebt. Oder?

Wenn nicht, dann freue ich mich für Dich. Du kennst Deine Grenzen und hast immer die Möglichkeit gut für Dich zu sorgen. Bravo!

Aber viele Menschen werden leider immer wieder bewusst oder völlig unbewusst Opfer von Grenzüberschreitungen. Sie kennen ihre Grenzen nicht oder nur sehr wage.

Sie hatten in ihrer Kindheit und in Ihrem Kindergarten- und Schulleben, sowie im späteren Berufsleben nicht die Möglichkeit sich auf Ihre Bedürfnisse und körperliche sowie seelische Unversehrtheit auszurichten.

Das Elternhaus und die Einrichtungen haben versagt. Das Versagen ist allerdings weitergereicht von Generation zu Generation. Aus Unwissen, aus unbewussten Mustern, aus nicht bearbeiteten eigenen Traumata, die nicht aufgelöst oder geheilt werden konnten.

Es anders machen bringt junge Mütter und Familien erst mal in Not!

Als junge Mutter willst Du es besser machen. Du möchtest Bedürfnis orientiert erziehen. Du möchtest, dass Dein Kind Platz hat seine Persönlichkeit frei zu entfalten. Das das Kind seine Grenzen kennenlernt, in dem es sie austesten darf.

Doch jemanden vergisst Du dabei! DICH!

Ich erlebe immer wieder Mütter, die sich in der ersten Zeit mit ihrem Säugling völlig vergessen, ihre eigenen Grenzen nicht wahrnehmen und sich völlig erschöpfen.

Sie haben immer mehr das Gefühl, sie können sich nicht auf sich verlassen.

Denn wir leben in einer Welt, wo

  1. es jeder besser weiß (Das hat damals auch keinem geschadet!),
  2. wenig Respekt für Individualität vorherrscht (Das macht man halt so!)
  3. und persönliche Grenzen nicht geachtet werden (Stell Dich nicht so an!).

Das macht nicht nur Mütter unsicher! Die Menschen vertrauen ihren Instinkten nicht mehr und werden krank.

Ein weiterer Grund für die mütterliche Unsicherheit ist, dass die höchst individuelle Mutter-Kind-Bindung (vor allem in der ersten Zeit der völligen Symbiose) nicht mehr als ein eigenes System geachtet wird. Mütter trauen sich nicht mehr klar zu kommunizieren, was sie brauchen, um ihr Kind sicher und gelassen begleiten zu können oder auch mal für eine kurze Zeit abzugeben.

Ergeht es Dir genau so?

Dummerweise beißt sich hier die Katze in den Schwanz. Denn so bist Du viel zu lange die einzige Bezugsperson für Dein Kind. Und das trotz möglicherweise nett gemeinter Versuche aus dem Umfeld Dich zu unterstützen.

Wenn Deine Wünsche und Bedürfnisse als Mutter nicht ernst genommen werden, wird Dir die Unterstützung nicht gut tun. Du wirst Dich nicht entspannen können. Eher im Gegenteil!

Es entsteht ein Teufelskreis, den Du nicht so leicht durchbrechen kannst. Du erschöpfst Dich und kannst Deine eigenen Grenzen irgendwann gar nicht mehr spüren. Deine Instinkte vernebeln, Du wirst gereizt und die Mutter-Kind-Bindung leidet.

Und dann wird es noch schwieriger!

Denn im Schlimmsten Fall werden zu harte Grenzen gezogen. Das Kind leidet, Du leidest und der Lebenspartner am Ende sicherlich ebenfalls. Dabei war der Wunsch nach Familie doch so groß und Du hast es Dir ganz anders vorgestellt.

Wenn Kinder dann in die Phase der ersten Abgrenzung, die sogenannte Ich-Entwicklung kommen, wird der Bewegungsradius des Kindes größer. Jetzt beginnt ein Prozess beim Kind, indem es ich austestet.

Dafür braucht das Kind Halt und klare, liebevolle Grenzen. Dafür musst Du Dir Deiner Grenzen aber absolut bewusst sein. Denn diese Phase ist sehr anstrengend. Das Kind erweitert seinen räumlichen und emotionalen Radius. Es nimmt mehr wahr und will die Welt erkunden.

Deine Unsicherheit wird immer größer, denn der eigene Zustand von körperlicher und emotionaler Erschöpfung wird immer spürbarer. Dabei benötigt Dein Kind gerade jetzt Halt und Sicherheit.

Jeder Moment im Alltag wird zur Herausforderung, denn Du kommst nicht dazu Dich zu erholen. Wie soll das nur werden, wenn Du wieder arbeiten musst?

Weiter mag ich das Szenario hieran nicht ausführen. Du weißt selber wie es weitergeht. Und das obwohl Du nur das Beste für Dein Kind möchtest. Ich sehe Deine Not! Ich sehe sie immer wieder im Kindergarten und in meiner Praxis.

Das ist der Zeitpunkt etwas zu ändern! Denn immerhin hast Du Dich durch meine Homepage geklickt.

Die Ich-Entwicklung Deines Kindes ist Deine Chance zu beobachten, wie die Wahrnehmung von Grenzen entsteht.

Kinder lernen ihre eigenen Grenzen kennen, indem sie sich ausprobieren, hinfallen und wieder aufstehen. Sich über etwas ärgern, sich beruhigen lassen und weiter geht’s. Sich verausgaben bis zur Erschöpfung und dann zur Ruhe kommen, in dem sie etwas Ruhigeres machen oder sogar schlafen.

Jedes Kind erobert sich seine Welt auf seine ganz eigene und individuelle Art und Weise. Dafür braucht es allerdings auch äußerliche Grenzen, die Sicherheit und Halt bieten. Ist die Mutter zu erschöpft, weil sie nicht zur Ruhe kommen kann, kann sie diese Sicherheit und diesen Halt nicht bieten.

Meine dringende Bitte an Dich, Du wundervolle Mama:

Erforsche Deine Grenzen! Such Dir Hilfe! Kommuniziere klar und deutlich, was Du brauchst!

Ein wichtiger Hinweiß für alle Menschen, die alte Wunden haben, die das Leben sehr schwer machen. Laßt Euch professionell von traumsensiblen Therapeuten und Coaches begleiten. Traumata können heilen! Mit der richtigen Unterstützung und viel Zeit.

Kontaktiere mich gerne hier wenn Du Dich von mir unterstützen lassen möchtest.